Bürgerversammlung mit Baudezernent Jens Hendrix

Bürgerversammlung mit Baudezernent Jens Hendrix

Bürgerversammlung mit Baudezernent Jens Hendrix

In der ersten Bürgerversammlung der CDU Niederwenigern im Jahr 2017 informierte Jens Hendrix, Baudezernent der Stadt Hattingen, über aktuelle Themen aus der Bauverwaltung, die sich auf den Ortsteil Niederwenigern bezogen. Die Versammlung war mit ca. 65 Bürgern so gut besucht, dass einige Teilnehmer im Versammlungsraum in der Gaststätte „Alter Gasthof“ keinen Sitzplatz mehr fanden.

Zunächst führte Jens Hendrix aus, dass in Niederwenigern keine Notwendigkeit für große Maßnahmen besteht, wie sie beispielsweise jetzt in Welper angegangen werden – es gibt aber eine Reihe vergleichsweise kleinerer Probleme.

Er ging dann zunächst auf des Stadtentwicklungskonzept 2030 ein, das 2013 beschlossen wurde. Dies sieht eine Reihe von möglichen Maßnahmen und Gebieten zur Bauerschließung vor. Strittig war damals insbesondere die Fläche an der Hombergsegge zwischen Turmstraße und Dietrich-Bonhoeffer-Straße, die gegen das Votum der CDU als mögliches Baugebiet in das Konzept aufgenommen wurde. Mittlerweile sieht auch die Verwaltung diese Fläche nicht mehr als notwendig an, so dass diese bei der in naher Zukunft anstehenden Neuaufstellung des Flächennutzungsplans möglicherweise nicht als Bauland ausgewiesen wird. Als weiterhin interessante Fläche für Wohnbebauung nannte Herr Hendrix die große freie Fläche zwischen Essener Straße und Eichholzstraße hinter der bestehenden Bebauung.

Als nächstes befasste sich Jens Hendrix mit dem Gebiet „Im Eickhof“, zu dem das Stadtentwicklungskonzept 2030 ausführt, dass hier eine Modernisierung notwendig ist. Die HWG als Eigentümerin der Häuser geht dies jetzt an und befindet sich derzeit in der Planungsphase. Der derzeitige Planungsstand sieht vor, dass östlich der Burgaltendorfer Straße überwiegend die bestehenden Gebäude modernisiert werden und nur zum kleineren Teil Neubauten entstehen sollen, westlich sollen überwiegend Neubauten entstehen, nur ein Teil der Gebäude soll erhalten und modernisiert werden. Dabei soll schrittweise vorgegangen werden, der Umbau des Gebiets soll ähnlich vollzogen werden, wie es bereits in der Südstadt durchgeführt worden ist. Bei der Modernisierung soll auch ein Ausbau des Dachgeschosses zu Wohnungen erfolgen, was durch eine andere Form des Daches ermöglicht wird, bei der die Häuser sogar etwas niedriger werden. Derzeit gibt es dort 103 Wohnungen, durch Umbau und Neubau soll sich diese Zahl auf 143 erhöhen. Auch die Zahl der Stellplätze soll dabei entsprechend erhöht werden.

Auf die Frage eines Bürgers, ob dort auch Sozialwohnungen entstehen, führte Herr Hendrix aus, dass Hattingen gute Chancen hat, Mittel für sozial geförderten Wohnungsbau zu erhalten und dass die HWG beabsichtigt, im Rahmen ihrer Maßnahmen auch Sozialwohnungen zu schaffen.

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Dann informierte Jens Hendrix über den aktuellen Stand bei der Buslinie 141. Im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans hat der Ennepe-Ruhr-Kreis eine Änderung der Linienführung beschlossen, die vorsieht, dass der Bus nicht mehr über die Kohlenstraße fährt, sondern die direkte Verbindung zwischen Essener Straße und dem Kupferdreher Bahnhof über die Niederweniger Straße fahren soll. Da der Bus dabei auch in Essen verkehrt, sieht der Plan auch die notwendige Abstimmung mit der Stadt Essen vor.

Derzeit ist auch die Stadt Essen mit der Fortschreibung ihres Nahverkehrsplans befasst. Die Verabschiedung des Plans im Rat der Stadt Essen soll im Herbst erfolgen. Herr Hendrix berichtete, dass dieser eine andere Planung für die Linie 141 vorsieht. Die derzeitige Linienteilung an der Kreuzung Kohlenstraße / Kleinheide / Laurastraße soll aufgegeben werden. Die Linie soll nur noch über Kleinheide durch Byfang führen. Die bislang 6 mal täglich gefahrene Linienführung durch Burgaltendorf soll entfallen.

Diese Planung der Stadt Essen fand in der Bürgerversammlung eine große Zustimmung.

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Das nächste Thema von Jens Hendrix war die Pontonbrücke. Obwohl die Bauarbeiten auf der Lewackerstraße, die zur Sperrung durch die Stadt Bochum geführt haben, mittlerweile früher als geplant beendet wurden, ist ein Termin für die Wiederöffnung noch nicht abzusehen. Die Brücke, die mittlerweile unter Denkmalschutz steht, kann keinen Schwerlastverkehr aufnehmen. Da die Verbotsschilder nicht ausreichten, den LKW-Verkehr abzuhalten, traten immer wieder Schäden auf, die teure Reparaturen erforderten. Die dann aufgestellten Betonpoller, die schwere Fahrzeuge durch eine Breitenbegrenzung abhalten sollen, führten insbesondere auf Bochumer Seite immer wieder zu Problemen.

Vor einer Wiederöffnung ist das Kernproblem zu lösen: Wie hält man den LKW-Verkehr von der Brücke ab, ohne die anderen Verkehrsteilnehmer zu stark zu behindern.

Die Idee der Stadt Bochum, eine neue leistungsfähigere Brücke zu bauen, wurde von den anderen Beteiligten abgelehnt, da sie einen Eingriff in die Natur- und Landschaftsschutzgebiete der Ruhrauen erfordern würde und zudem zu einer Verkehrszunahme führen würde, den die angrenzenden Straßen auf Hattinger und Essener Gebiet nicht aufnehmen könnten.

Eine Höhenbegrenzung wäre auf Bochumer Seite ein Problem, weil die LKWs der Müllabfuhr die Lewackerstraße befahren können müssen.

Als Lösung bringt die Stadt Bochum jetzt eine Einbahnstraßenregelung für die Lewackerstraße ins Spiel, bei der die LKWs bereits weit vor der Schwimmbrücke – wahrscheinlich durch Poller – abgehalten werden. Von Hattingen kommend könnte man hinter der Brücke dann nur noch links abbiegen. Es ist aber noch nichts beschlossen.

Eine endgültige Lösung erfordert eine Abstimmung aller Beteiligter, also Bochum, Ennepe-Ruhr-Kreis, Hattingen, Essen und der Bahn.

Aus der Versammlung wurde die Kritik geäußert, dass die Stadt Bochum die Angelegenheit verzögert. Die Idee der Einbahnstraßenlösung wurde bereits vor 2 Jahren vorgeschlagen; diese hätte zudem den Vorteil, dass es nur noch 2 statt bisher 3 Ampelphasen gäbe, so dass sich die Wartezeiten für die Verkehrsteilnehmer verkürzen würden.

Die Bürger möchten eine schnelle Wiedereröffnung der Brücke. Ortsbürgermeister Heinz-Theo Haske gab Jens Hendrix die eindringliche Bitte mit, der Bürgermeister möchte sich hier mit Nachdruck bei seinen Kollegen in Bochum und Essen und beim Landrat des EN-Kreises dafür einsetzen.

Das letzte Thema der Versammlung war der Breitbandausbau. Niederwenigern ist bei dem Ausbau in Hattingen durch NetCologne nicht berücksichtigt. Die Telekom beabsichtigt, einen Ausbau in Niederwenigern durchzuführen. Es laufen derzeit Abstimmungsgespräche zwischen der Telekom und der Stadt Hattingen, so dass noch keine Details bekannt sind.

 

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